Das stadtpolitische Engagement des Künstlers

AKTUELLES ZUR VERKEHRSPLANUNG IN  ALTSTADT HEIDELBERG


Für eine Renaissance der Hauptstraße
Eine historisierte Straßenbahn durch die Hauptstraße ist ein Projekt, das bestens dafür geeignet ist, das Eigenprofil der Altstadt, auch auf internationaler Ebene, zu festigen, und um das Heidelberg-Bild gerade auch im Hinblick auf die "Wissenschaftsstadt" und in der potentiellen Phase der Bauausstellung herauszustellen. Heute arbeiten zukunftsweisende Stadtplaner, Ökologen, Denkmalschützer und aufgeklärte Bürgervertreter zusammen, um noch erhaltene Stadtbilder einer "Europäischen Stadt" als Kulturgut für die Zukunft zu sichern.
Anlässlich des Gesprächs Lepantos mit der RNZ vom 08. März 2012
"Bei diesem Verkehrsprojekt einer historisierten Straßenbahn durch die Hauptstraße hat man nicht mit einem vermeintlich nostalgisch-romantischen Anliegen zu tun (es ist nicht einer falschen Romantik geschuldet), hier ist man auf der Höhe der Zeit: Es ist modern, ökologisch orientiert und tradition bewahrend."
Zum Thema Mobilitätsnetz – historisierte Straßenbahn durch die Hauptstraße
Eine Straßenbahn durch die Hauptstraße ist nicht nur verkehrstechnischer, sondern auch stadtkultureller und ästhetischer Natur. Eine Straßenbahn im historisierenden Wagentypus - ohne Oberleitung, behindertengerecht und geräuscharm - zwischen Karlstor und Bismarckplatz, würde als ein mobiles Objekt zwischen Kunst und Design ein Pendant zu der geschwungenen Linie der Hauptstraße bilden und in ihrer sanften Bewegung die Anreihung der Geschäftsfassaden visuell beleben.
Anders als eine Straßenbahn würden Busse ohne festgelegte Schienenbasis Unruhe und Unsicherheit mit sich bringen, da die Fußgänger stets nach neuen Ausweichmöglichkeiten suchen müssen – schwierig besonders, wenn man den Bus im Rücken hat.
Nach meiner Auffassung sollte eine Straßenbahnführung auf der Hauptstraße selbstverständlich in Verbindung stehen mit dem bisherigen Busverlauf (Neckarstaden-Uniplatz-Ebert-Anlage).
Eine Straßenbahn in der Hauptstraße sollte bei aller Modernität ihrer Funktionen auf jeden Fall in einem elegant historisierenden Formtypus gestaltet werden, so dass sie durch ihren Erlebniswert das stadtkulturelle Profil unserer historischen Stadt verstärkt. Die mehrfachen Vorzüge einer solchen Hauptstraßen-Straßenbahn liegen auf der Hand.

  1. Zu allererst werden Altstadtbewohner in ihrer Mobilität von dieser zentralen Erschließung ihres Stadtteils profitieren. Auch wäre sie ein idealer Verkehrsmittel für späte Stadtbesucher, um schnell zu den Anschlussstellen Karlstorbahnhof und Bismarckplatz zu gelangen.
  2. Für den Einzelhandel würde sie eine nachhaltige Belebung bringen: Nicht nur, dass sie die Kundschaft bequem vor der Geschäftstür "abliefern" würde, sondern sie würde insbesondere auch das nicht mehr so fussflinke, aber zahlungskräftiges Klientel - das der Heidelberger Hauptstraße wegen ihrer langen “Marschstrecke” schon lange den Rücken gekehrt hat - als neuen Kundenstamm gewinnen. Außerdem würden auch die Geschäfte der Seitenstraßen von einer solch besseren Verkehrserschließung der Hauptstraße profitieren.
  3. Zusätzlich würde eine solche Straßenbahn als ein sanftes Ordnungsmittel ihre Wirkung haben, gleichsam zur Abdämmung der häufigen Vereinnahmung der Hauptstraße durch straßenbreite Gruppen, die leider nicht selten auch alkoholisiert und laut pöbelnd den Heidelberg-Besuchern ein negatives Bild unserer Stadt vermitteln.

Das Abtragen der Straßenbahn vor 35 Jahren, die die „Lebensader“ der Stadt war, hatte deren "natürlichen Kreislauf“ zerstört. Die Handwerksbetriebe, die kleinen Familiengeschäfte wurden verdrängt, Familien mit Kindern und alte Menschen mussten umziehen, die sozial intakte Bewohnerstruktur zerbrach. historische StrassenbahnBrachte das neue Konsumklima in der Fußgängerzone anfangs noch manch materiellen Vorteil, so hat die citymäßige Urbanisierung die Altstadt heute an den Rand eines Kollaps geführt. Daran hat der schnelle Wechsel von kunterbuntem Allerlei, seien es die Imbiss-Ketten, Billigkleidungsshops, oder Back Factorys, auch nichts ändern können. Das Modische, Sensationelle, Luststeigernde als trendy, sexy oder cool Empfundene war nicht von Dauer. So begann der Niedergang der Hauptstraße, der längsten Fußgängerzone Deutschlands für Einkauf und Tourismus. Die Hauptstraße der ältesten deutschen Universitätsstadt wurde eine gesichtslose Shopping-Meile: eine Aneinanderreihung von Ein-Euro-Läden, Fastfood-, Jeansketten und Handyläden.
Aus der „Hauptstadt der deutschen Romantik“ ist vielfach ein seelenloser Cityraum mit Tiefgaragen, gesichtslosen Zementbaukasten und einer Fußgängerzone geworden, die spätabends durch lärmende, alkoholisierte Gruppen zu einem aggressionsgeladenen Stadtraum verkommt und für den doch so herbeigewünschten sanften Tourismus ein abschreckendes Bild liefert.
Aus diesen vielfachen Gründen halte ich diesen Lösungsversuch für die Verkehrspolitik der Altstadt als den nachhaltigsten und effektivsten, der zudem am besten die besondere Attraktivität Heidelbergs unterstreicht. Eine Straßenbahn durch die Hauptstraße würde in ihrer synergetischen Wirkung eine echte Revitalisierung unserer bereits "geschundenen" Altstadt bringen.
Kunstaktionen zum Erhalt des Ebert-Platzes
  • Gründung einer neuen Initiative zur Kommunalwahl 2009
  • mehr Infos unter: http://www.heidelberg-pflegen-und-erhalten.de/
    Der neue Gemeinderat 2009