Die drei Malphasen

Die Weiße Phase

HELLE TÖNE UND NUANCEN wahrzunehmen war für den Künstler ein Reifeprozess des Lebens und des Sehens. Ausschlaggebend dabei war eine einfühlende Betrachtung der atmosphärischen Eigenheit der Heidelberger Landschaft , insbesondere jener des Schlossberges vom Gebäude des Germanistischen Seminars aus. Hier nahm er die nach und nach wechselnden Naturstimmungen mit neuer Sensibilität auf. Besonders der Nebel faszinierte ihn, wie er immer wieder neue Sichtweisen freilegte, andere wiederum geheimnisvoll verhüllte. Still und friedlich schlummern vor seinen Augen Stadt und Land „in milchiger Weichheit in der Art eines „dunstigen Lichtfluidums“. Es sind zugleich innere Bilder, die in dem Künstler Kindheitserinnerungen in seiner griechischen Heimat erwachen ließen. Schon als Kind waren ihm bei Sonntagsausflügen am Meer die Nachbarinseln von Athen in ihrer besonderen Stimmungshaftigkeit aufgefallen: Erst aus nächster Nähe tauchten sie wie von Zauberhand aus dem Nebel auf.

„Die weißlich hellen Landschaften Lepantos führen in eine Bilderwelt des Südens voll Transparenz und Transzendenz.“ (L. Ruuskanen)

Treffend hat sich hierzu der Philosoph Hans-Georg Gadamer geäußert:„Verschwimmende Hintergründe kennt man auch sonst, bei den Holländern und bei der deutschen Romantik. Aber hier ist es nicht der Hintergrund, sondern die eigentliche Mitte des Erscheinens, mit dem sich das scheinbare Leere des Weißen vereint. Langsam erst gliedern sich die Laute und gliedern sich die fast leer erscheinenden Flächen. Wer ganz konzentriert und lang genug hinschaut, fängt erst an zu sehen. Es sind großformatige Bilder, die man nicht mit einem festen Blick ins Auge fassen kann. Es gilt, mit dem Auge von einem zum anderen zu wandern, und immer wieder zurückzukehren und neue Wege, bunte Züge herauszusehen. Es ist, als ob sich die erwachende Schöpfung vor dem hingegebenen Blick des Betrachters beständig weiter vollendet hat...“ Und nach Gadamer „lassen sich“ bei Lepanto außer den griechischen Landschaften „auch Heidelberg und seine Landschaft wie durch Verhüllung und Verhauchung in seinen Bildern erraten. Da erkennt man wohl das eine und das andere darunter, einen Turm oder das hervorstehende Rot eines Daches. Aber gerade was sich nicht dem Wiedererkennen darbietet, wird zum neuen Bildthema, das allmähliche Heraustreten und Herauskommen von Stadt, Berg und Tal.“

Als Beispiele für die Weiße Phase seien genannt:
"Volissos -Geburtsort Homers" 1988
"Heidelberg eine Stadt des Südens" 1990
"Eine Meeresbucht in Griechenland" 1992
"Abendland - Mythologische Spiegelungen" 1992-1995
"Heidelberg eine Stadt am Fluß" 1995

Zu den Bildern der weißen Phase